Was ist Basisbildung?

Basisbildung ist jener Bereich in der Erwachsenenbildung, in dem Grundkompetenzen in den Bereichen

« Lesen,
« Schreiben und Rechtschreiben,
« Rechnen
« Englisch Grundlagen
« der Umgang mit digitalen Medien

neu erlernt, aufgefrischt oder erweitert werden können. Diese Kompetenzen ermöglichen eine zufriedenstellende Teilhabe am beruflichen, privaten und gesellschaftlichen Leben.

Tatsache ist, dass in Österreich 960.000 der 16- bis 65-Jährigen nur schlecht oder gar nicht lesen können. Von 5,6 Millionen Österreicher:innen kann jede:r Fünfte nur unzureichend lesen. (siehe: Link)

Das heißt: Im Bundesland Salzburg sind an die 60.000 Menschen, in der Stadt Salzburg an die 20.000 Menschen betroffen.

Die Zahlen der Pisa-Studie aus dem Jahr 2018 zeigen ein noch alarmierenderes Bild: 24 % der Jugendlichen sind Risikoschüler:innen. „Risikoschüler:in“ zu sein, bedeutet, gegen Ende der Pflichtschulzeit nur unzureichend sinnerfassend lesen zu können. Sie laufen Gefahr, in ihrem privaten und gesellschaftlichen Leben sowie beim selbstständigen Bildungserwerb erheblich beeinträchtigt zu werden. Auch der Eintritt in den Arbeitsmarkt könnte für diese Schüler:innen schwierig werden. (siehe: Link)

» Arbeitsanweisungen, Wahlzettel, Medikamentenbeipacktexte, Straßenkarten, Briefe von Ämtern und Behörden oder Informationen von der Schule nicht lesen zu können
» kurze Notizen oder Arbeitsberichte, Entschuldigungsschreiben nicht schreiben zu können
» Tabellen nicht ausfüllen, Rabatte nicht ausrechnen, Wechselgeld nicht kontrollieren zu können, sich mit Preisvergleichen schwer tun
» einfache Eingabemasken am PC oder am Automaten nicht bedienen zu können, Emails nicht schreiben zu können, digitale Services nicht nutzen zu können

Erkennen I Ansprechen

» Vermeiden von Situationen, in denen mangelnde Kompetenzen sichtbar werden könnten, zum Beispiel: „Ich werde nachher nicht zur Informationsveranstaltung kommen!“
» Delegieren, zum Beispiel: „Schreib du das lieber, du schreibst viel schöner.“ (eine zweite Person wird zu Terminen mitgenommen)
» Herausreden, zum Beispiel: „Ich habe meine Brille vergessen.“, „Ich möchte das mit meiner Frau besprechen und bringe das Formular das nächste Mal mit.“

» ungelenke Handschrift
» hastiges, jedoch nicht flüssiges, beinahe unleserliches Schreiben von alltäglichen Informationen
» Schreibgeräte sind nicht vertraut
» kann außer der Unterschrift nichts in Schreibschrift schreiben
» Weiterbildungsaktivitäten werden umgangen
» Arbeitsabbrüche sind nicht erklärbar
» Workstations/ PCs werden verweigert, das direkte Gespräch wird gesucht
» scheint Inhalte eines Schreibens/Vertrages nicht verstanden zu haben
» nimmt keinen Bezug auf Schreiben, die er/sie erhalten hat

» in „vertraulichem“ Rahmen ansprechen
» sich Zeit nehmen
» darauf hinweisen, dass sehr viele andere ähnliche Schwierigkeiten haben
» Infomaterial weitergeben oder anbieten, für den/die Betroffene:n Infos einzuholen

Es gibt viele Gründe, warum Betroffene lesen, schreiben, rechnen oder den Umgang mit digitalen Medien lernen oder verbessern sollten. Es ist gut, diese im Gespräch klar zu benennen.

Beispiele:
» Wer lesen und schreiben kann, ist unabhängiger von anderen, muss sich nicht mehr verstecken.
» Es ist leichter, eine Ausbildung oder Arbeit zu finden.
» Es ist leichter, an Weiterbildungen teilzunehmen, einen besseren Job zu bekommen oder im Betrieb aufsteigen zu können und mehr zu verdienen.
» Wenn die Kinder in die Schule kommen, kann man ihnen bei den Hausaufgaben helfen. Sie sind dann nicht auf sich allein gestellt.

Informieren

Kostenlose Beratung für alle am Alfatelefon – Beratung zu den Basisbildungsangeboten in Österreich

Das abc-Salzburg bietet zusätzlich Unterstützung, wenn es darum geht, wie Betroffene angesprochen und auf die Angebote aufmerksam gemacht werden können.

Kontakt:
Anna Stiftinger │ 0681-202 32 919  │ stiftinger@abc.salzburg.at
Gerhild Sallaberger │ 0699-8181 8478sallaberger@abc.salzburg.at

Die Arbeiten der Basisbildungszentrum abc-Salzburg gGmbH werden gefördert aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds, des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung, aus Mitteln des Landes Salzburg und der Stadt Salzburg.